Und wieder auf ein Neues! Eigentlich sollte Weihnachten das Fest der Harmonie und Besinnung sein. Doch häufig endet es Jahr ein, Jahr aus in einem Chaos voller stressiger Vorbereitungen. Geschenke für die Liebsten besorgen, einen Baum kaufen und diesen auch noch zu schmücken, ein Festmahl für die ganze Familie zubereiten, Plätzchen backen und ganz nebenbei auch noch arbeiten, den Haushalt schmeissen und sich um die Kinder kümmern. Da können die Nerven manchmal ganz schön blank liegen und dafür sorgen, dass man gestresst unterm Weihnachtsbaum sitzt und beim grossen Familienaufkommen wohl möglich auch noch Streit entsteht.
Um all das zu vermeiden, möchte uns die Expertin Ingrid Richter in diesem Gastbeitrag 5 Tipps verraten, wie es auch ohne viel Stress in der Weihnachtszeit geht. Sie selbst ist Coach sowie Spezialistin für Stressprävention. Mit ihrer Arbeit möchte sie Menschen dabei helfen, besser mit Stress umzugehen und langfristige Lösungen zu erarbeiten.
Denn Stress im Leben muss nicht sein. Und wenn man sich die folgenden Tipps zu Herzen nimmt, auch nicht in der Weihnachtszeit.
Sich nicht zu viel vornehmen
Oft kreieren wir selbst den Stress, indem wir uns viel zu viel vornehmen. Weniger ist hier manchmal sehr viel mehr. Denn gemeinsame Zeit, Aufmerksamkeit und Harmonie ist das schönste Weihnachtsgeschenk was man seinen Liebsten machen kann. Wir müssen nicht 5 Dosen Vanillekipferl backen, nur weil wir es jedes Jahr so machen. Wir müssen unsere Liebsten auch nicht mit den tollsten Geschenken überhäufen. Wenn all diese Dinge mehr Stress in unserem eigenen Alltag bedeuten, ist es wichtig diese zu reduzieren. Einen guten Zeitplan zu erstellen kann hier vorteilhaft sein. Hier sollte genau hingeschaut werden, was man alles unterbringen kann, so, dass man immer noch Zeit für sich selbst einplanen kann. Sieht man, dass der Terminplaner zu voll ist, sollte man Dinge von der Liste streichen um sein eigenes Wohlbefinden, und somit auch das der anderen, zu schützen.
Hilfe annehmen
Am liebsten würden wir ja immer alles allein machen. „Das schaffe ich schon“, ist meisten die Antwort, wenn andere uns fragen ob sie uns helfen können. Doch nur, weil man andere nicht belasten möchte, führt genau das häufig zur eigenen Überlastung. Es ist also absolut in Ordnung Hilfe anzunehmen. Oft fühlen Menschen sich dadurch sogar gebraucht, was ihnen ein gutes Gefühl gibt. Ob es die letzten Weihnachtseinkäufe, der Haushalt oder die Kinder sind. Um Hilfe zu fragen ist etwas völlig Normales und sollte in Anspruch genommen werden, wenn wir spüren, dass wir unserem Körper zu viel Stress aussetzen. Denn auch wenn wir selbst Gastgeber an Weihnachten sind, heisst es natürlich nicht, dass wir als einziger oder einzige alles organisieren müssen. Gemeinsam in der Küche zu stehen macht doch viel mehr Spass und bringt die Familie auf eine schöne weise zusammen.
Streitgespräche umgehen
Kommt die ganze Familie nach langer Zeit zusammen, so wird häufig über alte Probleme und Kamellen geredet. Das führt oft zu Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen. Aber warum nicht einfach mal die Vergangenheit hinter sich lassen und sich wirklich für den anderen Menschen interessieren? Was haben die anderen das ganze letzte Jahr gemacht? Wofür sind sie dankbar? Was hat ihnen nicht so gut gefallen? Was haben sie für Abenteuer erlebt? Bei all diesen Fragen bewirkt man, dass der andere sich wertgeschätzt fühlt und gerne in der Runde sitzt. Weiss man, dass jemand aus der Familie auf ein Thema empfindlich reagiert, sollte das bestenfalls nicht angesprochen werden. Sich auf positive Gespräche zu besinnen, welche anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, führt zu einem harmonischen Weihnachtsfest.
Eine gute Vorbereitung
Um an Heiligabend nicht völlig aus der Bahn zu geraten ist es wichtig, bestimmte Dinge vorzubereiten. Der Tisch kann zum Beispiel schon einen Tag vorher gedeckt werden. Beilagen für das Essen können am Abend vorher bereits zubereitet werden, Getränke können kaltgestellt werden, Geschenke bereits Tage vorher unter den Baum gelegt werden und auch das Outfit für den Abend bereits Tage zuvor auszusuchen verhindert stressige Momente. So wie man den Tag beginnt, so endet er auch häufig. Fängt man den Tag also bereist ruhig an, so ist es sehr wahrscheinlich, dass man diesen auch so fortführt.
Nicht zu hart zu sich selbst sein
Keiner ist perfekt und wir sind alle nur Menschen. Passieren uns Fehler ist es wichtig, uns selbst hier nicht zu kritisch zu sehen. Fehler passieren jedem und das ist völlig in Ordnung. Ist der Rotkohl angebrannt oder sind die Kartoffeln zu weich, fällt ein Glas Rotwein auf den Teppich oder ist der Nachtisch nicht gelungen so ist das alles nichts, was eine Familie daran hindert ein schönes Weihnachtsfest zu zelebrieren. Über kleine Fehler Lachen bringt hier viel mehr, als nervös zu werden und sich selbst zu beschuldigen. Denn genau das wirkt sich auch auf andere aus und man endet in einer allgemeinen schlechten Stimmung. Das Tablett fällt hinunter? Na und? Aufheben, sauber machen, vergessen und weiter geht’s!
Fazit
Weihnachten muss also nicht immer mit Stress verbunden sein. Oft machen wir uns diesen nämlich selbst. Hier achtsam hinzuschauen, auf unser eigenes Wohlbefinden achten und nicht über unsere eigenen Grenzen hinausgehen ist wichtig, um ein harmonisches Weihnachtsfest zu kreieren.
Denn es geht ja nicht darum, wer den besten Braten hat, die tollsten Geschenke unterm Baum oder das festliche Outfit, sondern vielmehr um Liebe, Zusammensein und Besinnlichkeit.